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Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeitpunkt gekommen ist.

Wenn ich heute hier sitze, kann ich kaum in Worte fassen, wie unglaublich sich die Dinge gefügt und für mich entwickelt haben.
Schon als Kind waren meine Visionen groß: In meinem Kopf war es immer laut, bunt und kreativ. Dafür wurde ich jedoch belächelt. Deshalb blieben meine Taten vorerst auch leise und zurückhaltend, denn meine vielen Träume und Fantasien, passten gefühlt nicht in diese Welt.

Schon während meiner Ausbildung zur Mode- und Designassistentin war mir also klar, dass ich in anderen Dimensionen denke. Da hatte ich nun eine Schneiderausbildung und kleisterte am Ende des Tages doch nur alles zusammen, was mir in die Hände viel – und mir fiel viel in die Hände. Styropor, Weinblätter und Gardinenringe wurden zu Kleiderkunst, Draht zu elegantem Kopfschmuck. Dem Nähen versuchte ich mit allen Mitteln aus dem Weg zu gehen.

Modezeichnungen und Schnitttechniken entfernten mich noch mehr von dem Beruf als Modedesignerin. Sogar meine Praktika bei Stylistin Peggy Schuller und Designerin Nanna Kuckuck scheiterten. Je mehr ich versuchte, mich in der Modeindustrie zurecht zu finden, desto weniger gefiel sie mir.

Nüchtern betrachtet war ich immer weit davon entfernt, den Beruf der Designerin zu ergreifen.

Ich suche mir keinen Beruf, ich kreiere mir einen.

Und so wurden aus meinen Defiziten Fähigkeiten, die mir meinen individuellen Weg ebneten.

Da Luft und Liebe aber leider nicht zum Leben ausreichten, fing ich notgedrungen als Aushilfe bei Levi’s an, um mir weiterhin meine Kunst finanzieren zu können. Meine für mich geschriebene Aschenputtel-Story begann und zudem eine für mich wunderbare Reise voller kreativer Erfahrungen. Angefangen als Verkäuferin wurde ich bald hauseigene Schneiderin im Levi’s Tailorshop.

Heute bin ich selbstständige Textilkünstlerin – so steht es derzeit in meinem Gewerbeschein. Da ist er, mein selbstkreierte Beruf. Und das macht mich stolz!

Seither arbeite ich mit großartigen Künstlern und Musikern, ich statte prominente Besucher auf großen Festivals aus und kreiere Bühnenoutfits. Und trotzdem muss ich sagen, dass meine „Kunden“ noch so bekannt sein können – Schlussendlich ist es der größte Lohn, Menschen mit meiner Kunst ein Leuchten in die Augen zu zaubern. Zu sehen, dass meine Designs und somit auch deren Träger meine Handschrift tragen und wertschätzen, ist ein Gefühl, für das es keine Worte gibt. Voller Vorfreude bin ich also, wenn ich daran denke, was die Zukunft noch für mich bereit hält.

Ich möchte die Welt mit meinem Gedankengut bunter und schöner machen. Ich will Menschen inspirieren, manches weniger zu hinterfragen und mehr zu fühlen. Man sollte sich über Taten, statt über das Äußere profilieren und versuchen, Euphorie zu entwickeln, diese nach außen zu tragen und auch mal an andere weiterzugeben. Vor allem aber sollte man seine Leidenschaften ausleben. Sich dabei selbst zu vertrauen, ist der erste Schritt. Auch ich war die ganze Zeit auf der Suche nach meiner Begabung, dabei trug ich die wichtigste Gabe vom ersten Tag an in meinem Herzen: meine Leidenschaft.

Es ist nicht das Geld, sondern der Geist, der die Dinge erschafft und dem sollten wir keine Grenzen setzen. So surreal Ideen manchmal erscheinen mögen – Ich kann aus Erfahrung sagen: Gedanken können Taten und Dinge werden. Es gibt nicht nur einen Weg, um an ein Ziel zu kommen. Seid also nicht verbissen, sondern geduldig, bewahrt Euch Leichtigkeit, Optimismus und auch etwas Naivität.

Den Traum von vor fünf Jahren lebe ich heute.

Den Traum von heute lebe ich morgen.

Und wenn nicht morgen …

Eure Paula