Wenn ich heute hier sitze, kann ich kaum in Worte fassen, wie unglaublich sich die Dinge gefügt und für mich entwickelt haben.
Schon als Kind waren meine Visionen groß: In meinem Kopf war es immer laut, bunt und kreativ. Dafür wurde ich jedoch belächelt. Deshalb blieben meine Taten vorerst auch leise und zurückhaltend, denn meine vielen Träume und Fantasien, passten gefühlt nicht in diese Welt.
Schon während meiner Ausbildung zur Mode- und Designassistentin war mir also klar, dass ich in anderen Dimensionen denke. Da hatte ich nun eine Schneiderausbildung und kleisterte am Ende des Tages doch nur alles zusammen, was mir in die Hände viel – und mir fiel viel in die Hände. Styropor, Weinblätter und Gardinenringe wurden zu Kleiderkunst, Draht zu elegantem Kopfschmuck. Dem Nähen versuchte ich mit allen Mitteln aus dem Weg zu gehen.
Modezeichnungen und Schnitttechniken entfernten mich noch mehr von dem Beruf als Modedesignerin. Sogar meine Praktika bei Stylistin Peggy Schuller und Designerin Nanna Kuckuck scheiterten. Je mehr ich versuchte, mich in der Modeindustrie zurecht zu finden, desto weniger gefiel sie mir.
Nüchtern betrachtet war ich immer weit davon entfernt, den Beruf der Designerin zu ergreifen.